Etappe 9: Von A Gudiña nach Laza

                    
- Bei weitem eines der imposantesten Wegstücke. Nahezu abseits jeglicher Zivilisation in einer Gegend
 in der vor Wölfen und Wildschweinen gewarnt wird, laufen wir auf einem herrlichen Höhenweg (ca. 38 km) -

WEGBESCHREIBUNG (Unterkünfte/Besonderheiten)

Wir starten bei dem Pilgerdenkmal und folgen zunächst der Straße, die durch eine Häuserreihe getrennt parallel zur Nationalstraße verläuft. Es geht über einen Platz, an dem das Pfarrbüro von A Gudiña liegt. An der kurz darauf folgenden Weggabelung halten wir uns rechts. Auf einer Asphaltstraße verlassen wir den Ort (0:08 Std.). Unser Camino trifft auf eine Landstraße, der wir nach rechts folgen (0:15 Std.). Ein wenig schockiert bin ich, als keine 50 Meter entfernt, ein ebenfalls sichtlich eingeschüchterter Wolf meinen Weg kreuzt. Danach habe ich das Gefühl, die flache, teilweise mit Heide bedeckte Hügellandschaft plötzlich nur bedingt genießen zu können, in dem Wissen, daß heute eine der einsamsten und längsten Etappen vor mir liegt. Dabei hatte der Pfarrer mich doch nur vor den zahlreichen Wildschweinen gewarnt. Einen Meilenstein, der Kilometer 2 ausweist, passieren wir in Minute 26. Die erste Anhöhe des Tages, mit einem herrlichen Rundumblick, ist bald erreicht (0:35 Std.). Danach weist ein Schild einen leider nicht vollständig lesbaren „ Alto de ...“ (Alto = Anhöhe) aus. Von der Hauptstraße nach rechts abzweigend, kommen wir an den wenigen Häusern der Venda do Espiño de Cerdeira vorbei (0:51 Std.). Anschließend setzen wir unseren Weg auf der einsamen Landstraße fort. Von dem herrlichen Höhenweg zweigt nach 1:25 Std. rechts die Straße nach Aracedo ab, hier laufen wir weiter geradeaus. Wenig später zweigen wir dann links (1:28 Std.) nach Venda da Teresa ab, welches wir kurz darauf passieren (1:30 Std.). Auf einem steinigen Landwirtschaftsweg laufen wir bald oberhalb der tief unten gelegenen Ausläufer des Stausees „Embalse das Portas“ (1:43 Std.). Erneut treffen wir auf die asphaltierte Landstraße (1:47 Std.) und erblicken auch die Eisenbahnlinie, der unser Weg eigentlich permanent folgt. Nun ist Venda da Capela mit seinem kleinen Bahnhof schnell erreicht (1:58 Std.). Auch hier warnt man uns erneut vor Wildschweinen, die gern an die Maisstauden gehen, sowie vor Wölfen. Auf keinen Fall dürfe man hier nachts laufen. Nach dem Verlassen der Venda (2:09 Std.) wird die Gegend zunehmend baumloser, es dominieren Büsche, wie wir sie von Friedhöfen kennen und Heidekraut. Vor Wildschweinen kann man sich hier ggf. nur noch auf einen Elektrizitätsmasten flüchten. Bis nach Venda de Bolaña steigt der Weg nun eine ganze Weile an (2:42 Std.). Es liegen jetzt 10 weitere menschenleere Kilometer bis zum nächsten Dorf vor uns. Ab 3:25 Std. genießen wir es auf dem Asphalt zur Abwechslung auch einmal abwärts laufen zu dürfen. Aus einer Kurve herauskommend erblicken wir nach 3:57 Std. erstmalig das herrlich in den Bergen gelegene Dorf Campo Becerros, welches wir jedoch erst 20 Minuten später erreichen. An der Weggabelung am Ortseingang halten wir uns links. Im Ort gibt es zwei Bares sowie ein Lebensmittelgeschäft. Nach einem wunderbaren Omelette als Stärkung beginnt bereits im Dorf ein Anstieg, der sich außerhalb auf einer Asphaltstraße bis 4:37 Std. fortsetzt. Als Orientierungspunkt dient eine Brücke, über die wir die Eisenbahn überqueren (4:55 Std.). Gleich darauf erreichen wir nach einem vergleichsweise gemäßigten Spaziergang auf den letzten 1,5 Kilometern Porto Camba (4:58 Std.). Kurz vor dem Ortsausgang versorgen wir uns mit Trinkwasser (5:01 Std.). Auf einem nichtasphaltierten Weg gewinnen wir schnell an Höhe. Ein großes Holzkreuz findet sich an einer Weggabelung, hier halten wir uns an den linken Abzweig (5:11 Std.). Wir passieren einen Nadelwald und bewegen uns auf einem steinigen Fahrweg nur noch abwärts. Auf keiner Karte vorhanden und mitten in einem Wald- und Pflanzenschutzgebiet (Maronen, Eichen, Ginster, Brombeersträucher, Heidekraut, farnbestandener Waldboden, verschiedenste Blumen) gelegen, kommen wir nach As Eiras (6:00 Std.). Dieses ist sicherlich eine der ursprünglichsten Ortschaften an der ganzen Ruta de la Plata, verkehrstechnisch nur schwer erreichbar, so daß man beim Anblick der kleinen gemütlichen Steinhäuser meinen könnte, hier sei vor Jahrzehnten die Zeit stehen geblieben. Wieder auf dem Camino lädt uns nach 6:35 Std. eine Quelle mit Heilwasser dazu ein, unsere Wasserflaschen zu füllen. Achtung: Nach 7:05 Std. verlassen wir endlich den Asphalt, indem wir rechts auf einen Trampelpfad nach Laza abbiegen. Wenig später stoßen wir auf einen ausgebesserten Weg, folgen diesem nach links und halten uns etwa 100 Meter später rechts. Nach dem Überqueren eines Baches (7:11 Std.) treffen wir auf eine asphaltierte Landstraße (7:12 Std.), der wir nach links noch einen Kilometer bis ins Zentrum des Dorfes Laza folgen (7:24 Std.). Auf Höhe der Farmacía (Apotheke) fragt man  am besten nach dem Büro der Protección Civil (Zivilschutz). Diese ist Tag und Nacht im Einsatz und verwaltet den Schlüssel des Pilgerrefugios.

UNTERKÜNFTE UND BESONDERHEITEN (Seitenanfang)

Unterkünfte in Laza:

Refugio: Befindet sich derzeit noch provisorisch in der Mehrzweckturnhalle. Für die Zukunft ist jedoch der Bau einer echten Pilgerherberge geplant.

Andere Unterkünfte: Zimmer zum Übernachten vermietet das nahe der örtlichen Disco gelegene Restaurant „Vent a Tui“.

Besonderheiten: Laza ist ein herrlicher ruhiger Ort, umgeben von Bergen, weit ab von der nächsten größeren Hauptstraße. Durch den Wasserreichtum wirkt das Dorf wie einer großer grüner Garten. Auf Pilger ist man wie überall in Galicien gut eingestellt, so bietet man in einer Bar am Wegrand bereits ein Peregrino-Menü für 775,-- Ptas. an. Es gibt keine Bank und keinen Geldautomaten.